Blick in einen Raum auf eine Wand mit hohen Fenstern. An der Decke dominieren eine Neonröhre und ein Stahlträger. Darunter befindet sich ein Podest, dem gegenüber eine weiße Wand steht.

Halle 14

Zentrum für Zeitgenössische Kunst

Auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei findest du die Halle 14 und darin das gleichnamige Zentrum für Zeitgenössische Kunst. Ich bin im Rahmen der Museumsnacht auf die Ausstellung Icons aufmerksam geworden. Eva und ich haben daraufhin beschlossen, dort unsere Tour durch die Leipziger Museen zu beginnen – wir haben es nicht bereut.

Anfahrt

Ein roter Backsteinbau mit einer grauen Betontreppe. Vor dem Gebäude ist ein kleiner Platz. Schienen verlaufen vor dem Haus durchs Bild. Neben dem Eingang hängt ein Plakat der Ausstellung Icons und das Schild mit Informationen zur Halle 14.

Wir sind mit der Tram 8 bis zur Haltestelle Lindenau, Bushof gefahren. Die Tram 15 hält dort auch. Ebenfalls in der Nähe befindet sich die S-Bahn-Haltestelle Leipzig-Plagwitz. Dort halten die Regionalbahnen RE12, RB13 und RB 22. Nach einem zehnminütigem Fußweg standen wir vor der Halle 14.

Eintritt

Kunstbibliothek der Halle 14 - in die Wand eingearbeitete Regale gefüllt mit Büchern sind zu sehen. Ein Tisch mit mehreren Lampen und Stühlen ist zu erkennen. Eine Wand mitten im Raum beherbergt Computer-Arbeitsplätze auf einer Schreibtischplatte sowie weitere Bücher. Von den Stahlträgern der Decke hängen Lampen, die warmes Licht geben.

Im Eingangsbereich sind uns gleich mehrere Annehmlichkeiten aufgefallen. Tische laden zum Verweilen zwischen mit Büchern gefüllten Regalen ein. Für die Kleinsten gibt es einen Bereich, in dem sie ihrem Bewegungsdrang nachgeben können. Alles wirkt ausgesucht gut aufeinander abgestimmt.

Ein Kinderspielzeug auf einer Plattform des Spielbereiches für Kinder in der Halle 14. Im Vordergrund ist ein grünes Sitzkissen zu sehen. Auf der linken Seite des Fotos dominieren die großen Fenster. Die Wände bestehen aus roten Backsteinen, die teilweise beschädigt oder mit Rest-Putz versehen sind.

Die sehr hilfsbereiten Menschen hinter dem Tresen fragten freundlich nach den Tickets, um sie zu scannen. Tatsächlich hatten wir vergessen, vorher Karten zu besorgen, was nicht nur uns so ging. Dem wurde abgeholfen – die Angestellten verkauften Tickets für die Museumsnacht vor Ort. Wir atmeten auf.

Icons

Ein Poster mit einem Bild und dem Schriftzug der Ausstellung Icons zwischen zwei Stahlträgern an einer weißen Wand. Darüber leuchten Neonröhren an der Decke, die von der Zeit gezeichnet ist. Der Boden ist abgenutzt und hat verschiedene Brauntöne.

Erwartet hatte ich eine reine Fotoausstellung. Die Fotos sind zu sehen und haben mich sehr beeindruckt, aber darüber hinaus gibt es jedoch noch viele Werke weiterer Künstler:innen zu sehen. Die große Halle hat viel Raum – jedes Werk für sich kann atmen, seine Wirkung auf die Betrachter:innen entfalten.

Ein Junge beziehungsweise junger Mann sitzt in einem gelben Superhelden-Anzug auf einem Stuhl, der einem Thron ähnelt. Er lächelt zufrieden.

Dieses Foto hielt mich eine ganze Weile in seinem Bann. Wie glücklich und zufrieden der junge Mann in seinem Anzug wirkt, ließ mich beim Betrachten breit lächeln. Meine Bilder hier transportieren nicht die Wirkung der Fotos in der Ausstellung – ich empfehle dir, sie selbst zu besuchen.

Über Leitungen

Ein auf dem Boden angebrachtes Kunstwerk. Es besteht aus vielen kleinen Bereichen, in denen Zeichnungen und Collagen zwischen Texten zu sehen sind. Sie beschreiben, wie es den Menschen in den Ländern ergeht, die Produkte für die erste Welt herstellen, selbst aber sehr arm sind.

Dieses Kunstwerk hat mich etwas überfordert. Es beschreibt die Umstände der Menschen, die in dritte Welt-Ländern Produkte fertigen oder Rohstoffe abbauen, die in wohlhabende Nationen exportiert werden. Nicht nur die Masse der Informationen, sondern auch die Inhalte waren mir nach einiger Zeit zu viel.

Ein Schlafplatz mit Moskitonetz aufgebaut in der Ecke einer Halle umgeben von Fenstern.

Dieser Schlafplatz hat mich beeindruckt. Er wurde so geschaffen, dass Wanderarbeiter vor Moskitos geschützt sind, während sie schlafen. Das bewahrt die Schlafenden vor tödlichen Krankheiten wie Malaria.

Tagsüber können die Arbeiter den Schlafplatz als Kleidungsstück tragen, was zusätzlichen Ballast vermeidet. Da haben sich Menschen viele gute Gedanken gemacht und dann umgesetzt.

Mein Fazit

Drei Bilder an einer grauen Wand. Das erste Bild ist fast so hoch wie die Wand selbst. Die beiden daneben hängenden Kunstwerke sind deutlich kleiner. Alle sind mit unterschiedlichen Techniken gestaltet, sehr bunt und kleinteilig.

Die Halle 14 ist ein freundlicher und einladender Ort für alle Menschen, die Kunst mögen. Die Räume wirken überlegt, sie wurden mit Geschmack und stilsicher gestaltet. Ich habe mich dort auf Anhieb wohlgefühlt.

Das Zentrum für Zeitgenössische Kunst an sich ist fortan ein Grund mehr, dort ausgestellte Kunst zu besuchen. Die Ausstellung Icons ist nur noch bis zum 21. Mai 2023 zu sehen. Über Leitungen ist noch bis zum 12.08.2023 dort. Geh hin!


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